Der Vortrag “Georgien” nimmt das Land, eher literarisch als wissenschaftlich, als ein kleines Land von behaupteter Einzigartigkeit, ins Visier. Georgien ist ein Land am Rande der “bewohnten Welt”, zwischen hohen Bergen, aber zur See nach Westen offen. Es stellt eine mit Vorliebe von Eroberern begangene Brücke nach West und Ost dar und sieht sich selbst als eine Festung aus Sprache und Erinnerung. In beidem liegt auch die heutige Bedeutung des Landes. Der Krieg, den Rußland in der Ukraine mit dem Westen führt, hat einen Nebenschauplatz in Georgien, und das Selbstbewußtsein Georgiens läßt viele im Lande zögern, Partei zu ergreifen.